Kontrolle über Rankings, Traffic, Technik
Was ist eigentlich SEO-Monitoring – und wie hilft es dabei, einen größtmöglichen Nutzen aus der eigenen Unternehmenswebseite zu ziehen?
Beim SEO-Monitoring geht es um eine fortlaufende, regelmässige Überwachung von Vorgängen rund um die Webseite:
Einerseits, um Störfaktoren technischer Art schnellstmöglich identifizieren und abstellen zu können.
Und andererseits – ganz besonders - um Rankings und Traffic zu beobachten und den Wert von SEO-Maßnahmen aufgrund von folgenden Verbesserungen einschätzen zu können.
Aus den Daten, die Sie aus dem Monitoring gewinnen, können Sie wertvolle Schlüsse ziehen und anschließend Prozesse und Maßnahmen optimieren (lassen):
Das Monitoring macht Entwicklungen, Erfolge und Misserfolge transparent und eröffnet Chancen für Verbesserungen.
Welche Bereiche sollten beim SEO-Monitoring überwacht werden?
1. Ranking-Monitoring
Für mich als Suchmaschinenoptimiererin stehen die rankenden (oder eben auch nicht gut genug rankenden) Keywords natürlich an erster Stelle:
Denn es gibt ja immer definierte Ziele und Wünsche in Bezug auf das, was die Webseite erreichen soll. Egal ob Kunden noch ohne bestehende Webseite zu mir kommen oder ob an einer bereits
bestehenden Seite schon eine andere SEO-Agentur gearbeitet hat:
Wir gehen immer von bereits definierten oder noch zu definierenden Keywords aus -> für die dann die bestmöglichen Rankings erreicht werden sollen.
Das erste Keyword-Monitoring findet also bereits VOR den SEO-Maßnahmen statt. Und dann – idealerweise in regelmäßigen Intervallen – nach der Onpage-Optimierung.
Dabei sind auch die Ranking-„Zuckungen“ in der ersten Zeit sehr interessant: Hier kann man sehr gut beobachten, wie Google arbeitet und wie schnell die Suchmaschine „begreift“, welche Bereiche der Webseite für welches Keyword arbeiten (sollen).
Nach größeren Veränderungen auf der Webseite oder sogar einem Relaunch oder der Erstellung einer frischen Seite unter einer neuen Domain dauert es aber eine gewisse Zeit, bis sich die Rankings einspielen und man verlässlich Ergebnisse ablesen kann.
Nach meiner Beobachtung hat sich diese Phase in den letzten Monaten (Corona-bedingt?) verlängert, so dass ich jetzt vorsichtshalber von ca. 6 Monaten Einpendeln ausgehen würde.
WICHTIG:
Die Rankings sind natürlich auch nach dieser Anschubphase nicht statisch; im Gegenteil: Sie sind ständig in Bewegung und können sich auch im Normalfall sogar täglich ein wenig verschieben.
Gerade um Verschiebungen aber richtig einordnen zu können und negative Trends rechtzeitig erkennen zu können, ist ein regelmäßiges Ranking-Monitoring wichtig: Damit Sie den Abstieg Ihrer Domain
für Ihr wichtigstes Keyword nicht zu spät mitbekommen – sondern noch rechtzeitig gegensteuern können.
Ich arbeite hier mit dem Tool XOVI; dort lege ich für jedes Projekt zu Beginn die sogenannten Monitoring-Keywords fest und kann deren Entwicklung dann genau nachvollziehen.
2. Traffic-Monitoring
Wenn wir über SEO-Monitoring sprechen, ist der Traffic aus der Google-Suche natürlich extrem relevant.
Vielleicht bekommt die Webseite auch viel Klicks aus Social Media Portalen oder von Partnern. Aber uns interessieren hier nur die Besuche über Suchbegriffe, die in der Suchmaschine eingegeben
werden. Genau genommen interessieren uns dort auch nur die Begriffe, die nicht schon Ihren Firmennamen oder die Markenbezeichnung enthalten: Denn die Google-User, die nach Namen und
Marken suchen, kennen Sie ja bereits.
WIRKLICH interessant sind die Besuche, die über Bedürfnisse oder Wünsche nach Lösungen oder konkreten Produkten kommen.
Diese Wünsche werden beispielsweise über Keywords ausgedrückt wie
- Selbstverteidigung Berlin
- Zahnarzt Reutlingen
- An sich selbst glauben
- Korbtaschen personalisiert
- Osteopathieausbildung Kosten
- Topinambur Kohlenhydrate
(Beispiele aus Kundenprojekten)
"Know" und "Go"-Keywords
Wie Sie an den Beispielen sehen könen, sind sowohl informationsbezogene („Know“-) Keywords interessant als auch die transaktionsbezogenen („Go“-)Keywords:
Denn in beiden Fällen könnte aus dem Besucher ein Kunde werden – mal auf Umwegen, weil er seinen Wissensdurst stillen konnte. Und mal direkt, weil er genau das Produkt oder die Dienstleistung findet, die er gesucht hat.
Den Traffic für diese Suchbegriffe analysiere ich mit der Google Search Console: Dort können wir – im Gegensatz zu Google Analytics – genau nachvollziehen, über welche Suchbegriffe wann wieviele
Klicks auf die Webseite aus der Google-Suche kamen.
3. Technik-Monitoring
Indexierte Seiten und Crawlingfehler
Auch hier kommt wieder die Search Console zum Einsatz: Dort können Sie sich einen guten Überblick darüber verschaffen – und behalten -, welche URLs innerhalb der Domain überhaupt bei Google
indexiert sind:
Denn in der Regel wollen Sie ja, dass alle indexierbaren Unterseiten eben auch wirklich im Google-Index landen. Schließlich ist das die Grundvoraussetzung dafür, dass diese Unterseiten Rankings und damit Traffic aus der Google-Suche bekommen.
Nun ist Google aber nicht immer einer Meinung mit den Webseitenbetreibern – und so kommt es vor, dass bestimmte URLs es nicht in den Index schaffen. Das kann ein kurzfristiges Problem sein; nämlich wenn die URL frisch ist und der Googlebot sie noch nicht „entdeckt“ hat – vielleicht weil sie innerhalb der Domain zu schwach verlinkt ist und/oder keine (externen) Backlinks hat.
Tipp:
Bei neuen Unterseiten auf jeden Fall die aktualisierte sitemap.xml in der Search Console einreichen und das Crawling eben dieser neuen URL auch noch einmal konkret „anstossen“. Wenn diese
"Jungfräulichkeit" der URL nicht der Grund ist und sie auch eine nennenswerte interne Verlinkung hat, könnte die Nicht-Indexierung auf Duplicate oder Thin Content als Grund hinweisen.
Solche Probleme können die Sichtbarkeit einer Webseite gravierend beeinflussen; deshalb sollte dort dann schnellstmöglich aufgeräumt werden.
Crawlingfehler treten beispielsweise dann auf, wenn es Probleme mit dem Server gibt oder wenn – wesentlich häufiger – eine früher einmal bestehende URL so nicht mehr existiert und deshalb für den Google-Crawler nicht erreichbar ist.
Hier wird dann ein sogenannter 404-Fehler zurückgespielt und es ist wichtig, diese Fehler schnellstmöglich zu korrigieren und die Fehlermeldungen zu reduzieren.
Tipp:
Google kann unglaublich schnell beim Indexieren sein (nicht immer, aber oft genug). Wenn Sie also neue Seiten anlegen und die URL-Bezeichnung zeitversetzt individuell anpassen, kann die ursprünglich systemseitig angelegte URL schon von Google indexiert worden sein. So entstehen viele 404-Fehler, die ich in meiner Arbeit sehe.
Die Ladezeit
Ein superwichtiges Thema, nicht erst seitdem Google „Mobile first“ eingeführt hat:
Gerade auf Mobilgeräten, aber auch in der Desktopversion muss eine Webseite heute sehr schnell laden:
- Zuallererst den sogenannten „First Contentful Paint“: An diesem Punkt ist die Seite dann soweit geladen, dass Text und Bilder für den User sichtbar werden.
- In der nächsten Phase „Time to First Meaningful Paint“ sieht der User die wichtigsten Elemente; für ihn sieht die Seite jetzt vollständig geladen aus.
- In der letzten Phase „Time to Interactive“ ist die Webseite dann vollständig geladen und vollumfänglich bedienbar.
Diese drei Qualitätssignale werden unter dem Begriff „Core Web Vitals“ zusammengefasst, und in der Google Search Console erhält man auch hierzu entsprechende Auswertungen mit den
Ampelfarben grün, gelb, rot.
Tipp:
Sollten in der Search Console für Ihre Domain diese Werte nicht zur Verfügung stehen, können Sie das Page Speed Insights-Tool von Google developers.google.com/speed/pagespeed/insights/ bzw. Test my Site von Google thinkwithgoogle.com/intl/en-cee/feature/testmysite/ verwenden.
Fazit
SEO-Monitoring hilft Webseitenbetreibern und deren Dienstleistern dabei, die Rankings, den Traffic und auch die technische Performance einer Webseite unter Kontrolle zu behalten.
Wer nichts über die Vorgänge in seiner Seite weiß, hat auch keine Chance, darauf zielgerichtet und erfolgreich Einfluss zu nehmen.
Überprüfen Sie deshalb die wichtigsten Bereiche konsequent und regelmässig oder lassen Sie sich transparente Berichte von Ihrem Dienstleister erstellen (und erklären), falls Sie
das Monitoring nicht selbst durchführen.
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