Website-Relaunch der Unternehmenswebseite

Mit Konzeption, Geduld und Spucke ...äh, Strategie... zum SEO-Ziel!

 

Auf jede/n Webseitenbetreiber/in kommt früher oder später das „Gespenst“ Webseiten-Relaunch zu – also die mehr oder weniger komplette Überarbeitung einer bestehenden Unternehmenswebseite.

 

Selbst wenn einigermaßen klare Vorstellungen in Bezug auf das Design und die Marketingziele herrschen, drohen doch Probleme wie Sichtbarkeitsverlust bei Google oder auch verschlechterte Interaktionen der Besucher mit der Webseite (Conversions).

 

Auch bei mir war es nach vier Jahren und diversen Technologiesprüngen soweit; außerdem war auch eine inhaltliche Straffung notwendig – die alte Seite war einfach zu sehr vor sich hin gewuchert.

Um es vorweg zu nehmen: Es hat eine ganze Weile gedauert und – wenn schon nicht Schweiß, Blut und Tränen – dann doch einiges an Hirnschmalz und vor allem viel Zeit gekostet.

 

Vor diesem Hintergrund und besonders mit dem Thema Suchmaschinenoptimierung fest im Blick möchte ich Dir hier ein paar Tipps und Do’s bzw. Don’ts für den eigenen Website-Relaunch mit auf den Weg geben.

 

Dazu ein wichtiger Tipp vorab:

Die Erfahrungen meiner Kunden und auch meine eigene zeigen, dass es wesentlich stressfreier ist, die neue Seite zunächst extern zu erstellen – und erst dann sozusagen den Schalter umzulegen, wenn alles fertig ist. So operierst Du nicht „am offenen Herzen“ und kannst die Onpage-SEO-Massnahmen in Ruhe durchführen. Du brauchst keine Baustellenschilder aufzustellen und Deine Seite ist durchgehend erreichbar. Alles kann in Ruhe geprüft werden, bevor die Seite wirklich live geht und Chaos und Fehler werden weitestgehend vermieden!

Die Schritte im Einzelnen:


Das Konzept: Erst denken, dann machen!

Ähnlich wie bei der allerersten eigenen Firmenwebsite heißt es erst einmal Gedanken und Ziele sortieren:

  • Was willst Du „verkaufen“? Wie genau sieht Dein Hauptprodukt aus, wie Deine Nebenprodukte? Das kann sich seit der Erstellung der letzten Homepage durchaus ziemlich geändert haben…
    Diese Überlegung gilt ebenso für immaterielle Produkte wie beispielsweise Beratungen, Coaching etc.: Auch und gerade hier sollte für Dich völlig klar sein, was Du eigentlich exakt an den Mann oder die Frau bringen willst.
  • Wer ist Deine Zielgruppe? Grenze die Gruppe Deiner Lieblingskunden genau ein, je genauer, desto besser.
  • Was ist Dein USP (Alleinstellungsmerkmal) – was macht Dich besonders und unterscheidet Dich von anderen Anbietern mit demselben Portfolio?
    Bei Online-Shop-Betreibern spielen hier natürlich völlig andere Dinge eine Rolle als beispielsweise im Beratungs-Business: Der Online-Shop ist vielleicht extrem kulant in Bezug auf Versandkosten oder Warenrücknahme; der Rechtsanwalt oder Steuerberater hat unter Umständen besonders viel Erfahrungen mit einer bestimmten Branche und verfügt dort über nützliches Spezialwissen.
  • Wie sind Deine direkten Wettbewerber aufgestellt? Welche Inhalte und Services bieten diese auf ihren Webseiten?
    Tipp: Sieh' Dir nicht (nur) die Webauftritte von Anbietern an, die Dir aus dem Offline-Leben bekannt sind – sondern google nach den Leistungen, die auch Du anbietest und lerne von den Mitbewerbern, die dort ganz vorne bei Google platziert sind.

Nach den ersten Überlegungen

Nach diesen ersten Überlegungen hast Du eine ungefähre Vorstellung davon, welche Inhalte überhaupt (wie prominent) präsentiert werden sollen und was Deine Webseite den Besuchern bieten muss:
Beispielsweise vielleicht einen Blog, Videos, Newsletter-Anmeldung, Suchfunktion, Online-Shopping-Artikel, Social-Media-Interaktionsmöglichkeiten oder Ähnliches.

 

Erst vor diesem Hintergrund kann sinnvoll und zielführend über die technische Plattform für die neue Webseite nachgedacht werden:
Denn nicht jedes System bietet alles – sondern (wie immer im Leben) hat alles Vor- und Nachteile. Deshalb empfehle ich dringend, sich folgende Fragen zu stellen, bevor das CMS – oder womöglich eine manuell erstellte Webseite - gewählt wird:

Die Auswahl des Webseiten-Systems

Zuallererst stellst Du Dir am besten folgende Fragen:

  • Kannst und willst Du Dich selbst zukünftig um Deine Unternehmenswebseite kümmern – also beispielsweise auch mal Texte oder Fotos austauschen, einen Blog führen, vielleicht sogar selbst notwendige Updates vornehmen und möglicherweise auch weitere technische Einstellungen vornehmen?
  • Oder bist Du jemand, der/die alles dafür tun würde, in der Webseite selbst nichts tun zu müssen – und den/die dagegen die Abhängigkeit von einem Dienstleister nicht schreckt? Dann kommen für Dich auch komplizierte Redaktionssysteme oder womöglich sogar eine manuell programmierte Seite infrage. Allerdings sind diese Lösungen normalerweise auch teurer in der Anschaffung (und im Unterhalt sowieso) als weit verbreitete und relativ einfach zu bedienende CMS (Content-Management-Systeme).

 

Es könnte natürlich theoretisch auch sein, dass Dein Business es verlangt, eine kompliziertere Lösung zu verwenden: Beispielsweise wenn Du – wie bei einem großen Onlineshop oder auch bei Portalen wie Partnervermittlungen und Ähnlichem – eine externe Datenbank anbinden musst.

In einem solchen Fall solltest Du selbst entsprechendes Wissen haben oder aber einen Profi an Deiner Seite.

Die allermeisten kleineren und mittelgroßen Firmen benötigen jedoch keine Datenbankanbindung, sondern brauchen die Webseite „nur“, um die eigenen Leistungen oder Produkte darzustellen, Kontaktmöglichkeiten zu bieten, über Aktuelles zu informieren. (Und sogar für kleinere Online-Shops brauchst Du heutzutage kein kompliziertes System mehr.)

 

Anpassungen selber vornehmen?

Auch haben inzwischen sehr viele Webseitenbetreiber/innen den Wunsch, zumindest alltägliche Inhaltspflege in der Homepage selbst zu übernehmen und den Administrator, Webdesigner oder Programmierer nur dann zu bezahlen, wenn kompliziertere Anpassungen notwendig sind.

 

Solltest Du auch zu dieser Gruppe zählen, kommen aus meiner Sicht im Grunde nur zwei Möglichkeiten infrage:

Entweder Wordpress – weil man dort ein paar Dinge gut selbst machen kann, und weil es sehr viele Webagenturen gibt, die sich damit auskennen. Oder einen Homepagebaukasten wie 1&1 oder Jimdo – und hier ist Jimdo meiner Meinung nach das System der Wahl.

Für Jimdo spricht die extrem einfache, fast intuitive Bedienung (verglichen mit Wordpress), und besonders auch die Tatsache, dass es eine deutsche Firma ist und dort User-Support geboten wird: Im Gegensatz zu dem Open Source-System Wordpress, wo man sich im Fall von Problemen durch Foren sucht oder sich an Agenturen wendet, die sich Ihre Hilfe natürlich bezahlen lassen.

Unbedingte Musts Deines CMS

Was Dein Webseitensystem auf jeden Fall (auch) bieten sollte:

  • Voll responsiv: Also eine optimale Darstellung auf allen mobilen Endgeräten
  • Umstellung auf SSL-Verschlüsselung möglich/erfolgt
  • SEO-Einstellungen möglich
  • Blogfunktion
  • Newsletteranbindung möglich
  • Elemente zum Teilen von Inhalten in sozialen Netzwerken

Hier findest Du Testergebnisse zu verschiedenen Homepage-Baukästen www.websitetooltester.com/homepage-baukasten-test/

 

Und hier mehr Infos zu Wordpress www.websitetooltester.com/website-mit-wordpress/


Neue und alte Inhalte - in einer neuen Struktur

Du möchtest andere Angebote oder Leistungen besonders betonen als bisher? Vielleicht möchtest Du auch die gesamte Navigationsstruktur ändern und beispielsweise für jedes Angebot eine informative Spezial-Unterseite schaffen (anstatt wie bisher alles auf einer Unterseite aufzulisten)?


Bevor Du an der Webseite selbst Änderungen vornimmst oder vornehmen lässt, erstelle auf jeden Fall einen Plan:
Um nicht später potenzielle Kunden zu verlieren: Weil Du bei Google plötzlich schlechter gefunden wirst oder weil sich Besucher nicht (mehr) auf Deiner Webseite zurechtfinden!

 

Checkliste: Wie vorgehen

  • Mach' zunächst eine Bestandsaufnahme:
    • Welche Unterseiten bleiben (wenn auch vielleicht mit modifizierten Texten/Bildern), und welche fallen wirklich weg?
      Versuche aber, möglichst wenig wirklich zu löschen: Denn je mehr Unterseiten und je mehr zu Ihre „Haupt-Thema“ passenden Inhalt die Webseite hat, desto relevanter ist sie für Google. Stattdessen kannst Du nicht ganz so aktuelle Dinge weiter nach unten verschieben, ohne sie zu vernichten.
    • Prüfe in diesem Zusammenhang auch, ob die vom Wegfall bedrohten Unterverzeichnisse eventuell externe Links haben, die auf sie zeigen – und/oder bei Google unter interessanten Keywords gut ranken!
      In solchen Fällen sollte eher vermieden werden, die entsprechende Unterseite wegfallen zu lassen …
    • Welche Inhalte kommen in Form von eigenen Unterseiten neu hinzu – und wo werden diese eingeordnet?
    • Vielleicht verteilen sich ja auch bisher Informationen zu bestimmten Themen oder Produkten auf mehreren Unterverzeichnissen: Dann kann es sinnvoll sein, alles an einem Ort zusammenzufassen.
  • Erstelle eine Liste aller Unterverzeichnisse, deren Position in der Webseite sich ändern wird oder die ganz wegfallen.
  • Erstelle Deine Inhalte extern oder in versteckten Bereichen – so dass die Umstellung in einem „Rutsch“ erfolgen kann: Dann kannst Du ebenfalls in einem Vorgang die Weiterleitungen einrichten – und Google hat keine Zeit, irritiert zu werden.
  • Leite dann die alten permanent auf die neuen um = per 301-Weiterleitung.
    In der alten Version meiner Webseite gab es beispielsweise das Unterverzeichnis http://www.webseitenoptimierung-hamburg.de/social-media-marketing/ - aber inzwischen konzentriere ich mich 100%ig auf Google-SEO und Google-SEM und beschäftige mich nicht mehr mit Facebook&Co.
    Damit aber keine Lücke entsteht (und die Suchmaschine nicht irritiert wird, wenn einfach diese und andere Verzeichnisse nicht mehr existieren), habe ich diese URL auf eine andere Unterseite weitergeleitet; nämlich auf https://www.webseitenoptimierung-hamburg.de/online-marketing/
  • ACHTUNG: Auch bei nur leicht anderer Schreibweise muß eine Weiterleitung eingerichtet werden!
    Hätte meine URL vorher www.webseitenoptimierung-hamburg.de/Social_Media_Marketing/ geheißen und ich hätte auf Kleinschreibung und Bindestriche statt Unterstriche umgestellt, dann wären die neue und die alte URL für Google zwei völlig unterschiedliche Adressen gewesen.
  • Achte darauf, dass die wichtigsten Unterseiten – also beispielsweise die Seite mit Deinem wichtigsten Angebot – am stärksten innerhalb der Webseite verlinkt sind.
    Die meisten internen Links entstehen dadurch, dass die entsprechenden Unterseiten in die Navigation eingebunden sind (denn die Navigation befindet sich mit ihren Links auf jeder Unterseite). Auch Links aus dem Footer gibt es so häufig, wie es Unterseiten gibt – denn der Footer befindet sich auf jeder Seite der Webpräsenz.
  • Denke' daran, Deine Besucher möglichst gut durch die Webseite zu navigieren und sie wissen zu lassen, was sie wo tun können oder sollen: Baue „Call to Action“-Elemente ein, um zur Kontaktaufnahme oder beispielsweise oder dem Abonnement des Newsletters zu animieren.

 

Wenn Du mit diesen wichtigen Schritten durch bist, check' auch noch einmal die verschiedenen formalen Dinge – auch hier kann sich seit der Erstellung der alten Webseite Einiges geändert haben:

Formales

  • Ist das Impressum richtig/rechtssicher erstellt?
  • Ist die Datenschutzerklärung vollständig? (Stichwort: Plugins zum Teilen von Inhalten auf Facebook &Co – auch auf diese muss in der Datenschutzerklärung hingewiesen werden)
  • Cookie-Hinweis gesetzt?
  • Bildnachweise konform zu den Bildquellen gesetzt?
    Achtung: Fotolia, Pixelio & Co. haben teilweise sehr unterschiedliche Vorgaben!
  • Ist Google Analytics angebunden oder soll es (wieder) angebunden werden?
    Beachtest Du die Vorgaben zur rechtssicheren Verwendung!
  • GANZ WICHTIG: Ist Deine Website mit der Google Search Console verknüpft?
    So kannst Du wichtige Parameter Deiner Website überwachen. Und auch für die schnelle Indexierung hilft Dir sehr, wenn Du die aktualisierte Sitemap bei der Search Console einreichst!
  • Ist in Deinen Blogartikeln die von Ihnen gewünschte Funktion eingestellt: Moderieren (also Veröffentlichung von Kommentaren nur nach Check durch Dich) oder vielleicht sogar die abgestellte Kommentarfunktion?
    Es gibt Dinge, die man nicht in Blogkommentaren entdecken möchte …

 

 

Fazit:

 

Der Relaunch Deiner Webseite ist ein echtes Projekt, und echtes Projektmanagement ist hier nötig, um hinterher auch tatsächlich besser dazustehen als vorher … es sei denn, es geht ausschließlich um die Optik: Aber eine Firmenwebseite soll ja für den/die Betreiberin arbeiten und ihm oder ihr mehr Aufträge verschaffen – und nicht nur schön aussehen :-)

 

Ich unterstütze Dich gerne bei den notwendigen Überlegungen und Schritten – für eine maximale Ausnutzung der Möglichkeiten eines solchen Neuanfangs.